Der Südtiroler Herbst ist nichts für Abstinenzler: Feiern, Wein, Speck, fette Würste und Obstbrand. Vier Tage lang gönnten sich Manfreds Reisefreunde dieses Vergnügen, das einen berühmten Namen hat: Törggelen. Doch auch die Kultur kam im Südtiroler Land nicht zu kurz.
Eschenbach. (do) Eine deftige Schlachtplatte, Edelkastanien, Schlutzkrapfen, Schinken, Most und neuer Wein sind nichts für Schlankheitskuren. Ans Fasten dachte Manfreds Reisegruppe eh nicht, als die Genussmenschen zur schönsten Jahreszeit des Alpenvolkes zu einem viertägigen Kurztrip aufbrachen. Die Bauernköstlichkeiten im Rahmen eines Törggelen vertragen keine Zurückhaltung. So wurde ein langer Abend mit den gereiften Gaben des Herbstes in einem alten Erbhof zum fröhlichen Festmahl. Die Delikatessen wollten kein Ende nehmen.
Doch Südtirol ist nicht nur Törggelen. Die Kulturlandschaft ist vielseitig. Schon bei der Anfahrt stoppte die Reisegruppe in Benediktbeuren. Bei einer Führung durch die ehemalige Abteikirche und durch die Klostergänge beeindruckten die wertvollen Kirchenschätze. Nach der Quartiersnahme in der Altstadt Brixens staunten die Oberpfälzer bei einem Rundgang über den Zauber der Bischofsstadt mit ihren alten Gassen, Laubengängen und dem barocken Dom. Brixen erwies sich als zentraler Ort zum Kennenlernen der Südtiroler Lebensart und für die spannenden Ausflüge der Reisegruppe.
Zu einer Südtirol-Fahrt gehört der Besuch der Garten- und Blütenstadt Meran. Ein Stadtbummel am Freitag ist die beste Zeit. Der Markttag mit seiner Angebotsfülle imponierte ebenso wie das Meran der Lebensfreude mit mediterranem Wohlfühlklima. Nach den Genussverführungen in Meran ging es zu einem kleinen „Höhenflug“ nach Schenna. Auf dem Sonnenhügel oberhalb der Kurstadt Meran gelegen stand im Mittelpunkt der Besichtigung das Schloss mit dem Mausoleum von Erzherzog Johann und seiner Familie. Die große Liebe des Enkels von Kaiserin Maria Theresia gehörte den Tiroler Landen.
Tags darauf erlebte die Reisegruppe die spektakuläre Bergwelt der Dolomiten. Die Fahrt führte zum Tierser Pass mit ständigem Blick auf das Bergmassiv der Schlern-Rosengarten-Gruppe, über den Karer-Pass zu einem der schönsten Dolomitenseen. Die Rundreise verlief über Canazei und Kastelruth und erreichte mit dem Besuch des Wallfahrtsortes Maria Weißenstein einen besonderen Höhepunkt.
Bei einer Führung durch den majestätisch wirkenden Komplex mit dem grandiosen Dolomitenpanorama des Rosengartens im Hintergrund gewannen die Besucher tiefe Eindrücke in die Geschichte des auf 1520 Meter Höhe liegenden Marienheiligtums und in die Volksverehrung, die besonders an den marianischen Festtagen zu spüren ist. Spontan entschloss sich die Reisegruppe zu einer kurzen Marienandacht, die Coupletsänger Josef Kämpf musikalisch begleitete.
Am letzten Reisetag bestand die Möglichkeit zum Gottesdienstbesuch im Dom zu Brixen. Um viele Eindrücke reicher traten Manfreds Reisefreunde die Rückreise an. Die Südtirolfahrt endete mit einem gemeinsamen Abendessen.
27.10.2018 Robert Dotzauer
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